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NeuroDodge – Gehirn vs. Reflexhammer
DGN-Kongress, Neurologinnen-Netzwerk und die uralte Frage: Wie kombiniere ich Lernen, Spiel und Verlosung, ohne dass Apple dabei weint?
Website: neurododge.org
Kontext: DGN ist nicht nur Wissenschaft, sondern auch Loot
Wer schon mal am DGN-Kongress war, weiß: Neben Vorträgen, Poster-Sprints und „Wir treffen uns gleich kurz“ existiert eine zweite Ebene des Universums – die Verlosungsökonomie. Reflexhämmer. Pupillenleuchten.
Im Neurologinnen-Netzwerk verlosen wir jedes Jahr solche Klassiker – und irgendwann dachte ich: Warum nicht den Weg zur Verlosung mit einem Mini-Spiel würzen? Nicht als Gamification-Overkill, sondern als „Wenn du schon wartest, dann lern wenigstens kurz was“.
Phase 1: „Ich habe einfach eine App programmiert“
Ich habe also „einfach“ eine App gebaut. (Das Wort „einfach“ hat hier die gleiche Qualität wie „kurz noch schnell“ in der Klinik.) Konzept: Mini-Arcade + Neurologie-Quizfragen. Perfekt für Kongress-Queueing, Kaffeepause, oder die Momente, in denen dein Gehirn sagt: „Ich will lernen“ und dein Körper sagt: „Ich will nur Dopamin.“
Plot Twist: Apple sagt Nein
Apple hat die App nicht akzeptiert. Das ist keine Tragödie, das ist Tradition. (Apple ist im Grunde die Neuroanatomie-Prüfung unter den Plattformen: Du denkst, du bist fertig, und dann fragt jemand nach einem Detail, das du seit dem Präpkurs verdrängt hast.)
Wenn eine App nicht durchkommt, wird sie… zur Website.
Nicht aus Trotz. Aus Effizienz. Und minimaler innerer Dramaturgie.
Phase 2: „Dann hab ich es halt in JavaScript umgeschrieben“
Also habe ich das Ganze „einfach“ in JavaScript neu geschrieben und als Website hochgeladen. Vorteil: Kein App-Review, keine Store-Depression, keine „Bitte fügen Sie noch X hinzu“-E-Mails. Nachteil: Man muss plötzlich wieder Web-Entwickler:in sein. (Ich nenne das „klinische Flexibilität“, nur mit mehr Semikolons.)
Spiel 1: Gehirn-Manöver zwischen Reflexhämmern
Das erste Spiel ist im Kern eine neurologische Version von „Bullet Hell“, nur dass die Bullets Reflexhämmer sind. Du steuerst ein Gehirn, manövrierst durch herunterfallende Reflexhämmer, und ja: man kann sie auch abschießen. Weil „ausweichen“ zwar elegant ist, aber „Problem beseitigen“ emotional befriedigender.
Warum Quizfragen?
Damit auch wirklich keine Langeweile entsteht (und niemand behaupten kann, das sei „nur Spiel“), sind Quizfragen eingebaut: Neurologie in kleinen Happen. Die Logik ist simpel:
- Du willst Verlosung? → Cool. Dann zeig kurz, dass du ein paar Neuronen dabei hast.
- Du willst weiterspielen? → Perfekt. Dann bekommst du einen Lernmoment gratis dazu.
- Du hast falsch geantwortet? → Auch gut. Dann weißt du jetzt, was du nachschlagen musst.
Spiel 2: Gehirn vs. „böser Muskel“ (Hommage an Neuromuskulär)
Das zweite Spiel ist eine Hommage an meine Doktorarbeits-Betreuerin, die im Bereich neuromuskuläre Erkrankungen zuhause ist. Hier ist der dramaturgische Gegner nicht der Reflexhammer, sondern ein „böser Muskel“. Deine Mission: Als Gehirn den Muskel so lange abschießen, bis er besiegt ist.
(Ja, das ist biologisch nicht exakt – aber als Bild ist es perfekt: ZNS gegen „peripheres Chaos“, mit einem Augenzwinkern.)
Was ich daran wirklich mag
- Es ist kongresstauglich: kurz, direkt, ohne Setup, ohne Downloads.
- Es ist lernbar: Quizfragen sind klein genug, um nicht zu nerven – und groß genug, um hängen zu bleiben.
- Es ist Community: Es passt zu einem Netzwerk, das Wissen teilt, sich unterstützt und dabei auch lachen darf.
Ausblick: mehr Fragen, bessere Fragen, mehr Easter Eggs
Das Projekt lebt davon, dass es wächst: mehr Quizfragen, bessere Kategorien, vielleicht sogar ein Modus „Kongress-Speedrun“ (5 Fragen, 1 Minute, 0 Ausreden). Und natürlich: ein paar neue Easter Eggs – damit sich Exploration wieder lohnt.
Wenn dir Quizfragen fehlen (oder du welche beisteuern willst), oder du sagst: „Das Spiel ist lustig, aber ich will Level 2: EEG“ – schreib mir gern.
Hinweis: Das ist ein Lern- und Kongressprojekt. Keine medizinische Beratung, kein Medizinprodukt, aber sehr viel Liebe für Neurologie und für Menschen, die Reflexhämmer nicht nur besitzen, sondern auch benutzen.